27.03.2008, Der Einzelhandel begrüßt die Ankündigung der Europäischen Kommission, gegen die Gebührenpolitik der Kreditkartenorganisation VISA zu ermitteln. Darin sieht der Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) die konsequente Fortführung der Kommissionsentscheidung gegen Mastercard. Die Gebührenpolitik des Unternehmens hatte die Kommission im Dezember untersagt. Die EU-Kommission überprüft nun die von VISA erhobenen Interbankenentgelte. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: „Die Interbankenentgelte muss ein Händler über seine Bank an die Bank des Karteninhabers zahlen, wenn jener Einkäufe mit seiner Kreditkarte bezahlt. Wir erwarten eine gleichlautende Entscheidung im Fall VISA wie bei Mastercard und hoffen auf ein zügiges Ermittlungsverfahren.“ Der HDE hatte bereits Anfang 2006 beim Bundeskartellamt eine Beschwerde für inländische Kreditkartenzahlungen mit den Karten von Mastercard und Visa eingereicht. Genth: „Leider konnte sich das Kartellamt bisher nicht dazu durchringen, eine Untersuchung zu starten. Wir hoffen allerdings, dass die gesammelten Fakten auf europäischer Ebene nun auch den Ausschlag für Ermittlungen in Deutschland geben.“ Der Handel zahlt jährlich etwa 250 Millionen Euro an Interbankenentgelten. Die Höhe der Entgelte wird einseitig von der Kreditwirtschaft festgelegt und ist für den Handel nicht verhandelbar.
Quelle:
www.einzelhandel.de