21.05.2025, Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet die heute von der EU-Kommission vorgelegte Binnenmarktstrategie positiv. Aus Sicht des Verbandes werden Hindernisse und bürokratische Hürden identifiziert, die nun abgeschafft werden müssen. Ein zentraler Punkt ist dabei ein Verbot von territorialen Lieferbeschränkungen (Territorial Supply Constrains). „Es ist überfällig, dass Handelsunternehmen auch im Einkauf endlich alle Vorteile eines einheitlichen EU-Binnenmarkts nutzen können. Die nun angestrebte Abschaffung territorialer Lieferbeschränkungen ist deshalb folgerichtig und dringend notwendig. Laut EU-Kommission könnten Verbraucher damit bis zu 14,1 Milliarden Euro sparen“, so die HDE-Geschäftsführerin für Europapolitik, Antje Gerstein (Bild). Dabei geht es um länderspezifische Vertriebsstrategien der Lebensmittelindustrie, die den EU-Binnenmarkt entlang nationaler Grenzen fragmentieren um teilweise signifikante Preisunterschiede aufrecht zu erhalten. In der Praxis machen die Hersteller beim Verkauf ihrer Produkte an einen Händler somit oft Vorgaben, in welchen Ländern er diese zum Verkauf anbieten darf. „In der Folge bezahlen damit viele Verbraucher in der EU unnötig hohe Preise, weil die Handelsunternehmen nicht alle Effizienzen eines echten Binnenmarktes nutzen können“, so Gersten weiter. Das nun angestrebte Verbot von territorialen Lieferbeschränkungen ist auch eine logische Konsequenz aus dem Mondelez-Urteil im Mai vergangenen Jahres: In diesem Fall kam die EU-Kommission zu dem Schluss, dass diese Praktiken illegal sind und die Händler in ihrer Freiheit einschränken, Produkte in Mitgliedstaaten mit niedrigeren Preisen zu beziehen.
Quelle:
www.einzelhandel.de