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Fahrplan für Reset benötigt

04.05.2020, Die Absatzaussichten der deutschen Elektroindustrie sind aufgrund der Corona-Krise weiter zurückgegangen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des ZVEI unter seinen Mitgliedsunternehmen. Berichtete vor drei Wochen noch etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen von nachlassenden Bestellungen, sind es jetzt bereits mehr als 90 Prozent. Die Zahl derjenigen, die sogar von einbrechenden Aufträgen sprechen, hat sich inzwischen fast verdoppelt auf knapp 50 Prozent. Mit durchschnittlich minus 14 Prozent blieben die Erwartungen zum Umsatzrückgang gleich. Nur die Hälfte der Unternehmen geht davon aus, die Verluste in absehbarer Zeit vollständig oder zumindest teilweise wieder aufholen zu können. „Mit Maßnahmen wie dem Kurzarbeitergeld hat die Bundesregierung entschlossen gehandelt, um die akuten wirtschaftlichen Folgen abzufedern. Jetzt muss sie einen konkreten Fahrplan vorlegen, wie der Neustart der Wirtschaft erfolgen kann", kommentierte ZVEI-Präsident Michael Ziesemer die aktuellen Umfrageergebnisse. „Die Unternehmen benötigen mehr Planungssicherheit, um sich vorbereiten zu können. Nur so kann dringend nötiges Vertrauen wieder wachsen." Denn die bisherige schrittweise Exit-Strategie lasse die Unternehmen eher ratlos zurück. Das zeige das Umfrageergebnis: Über 90 Prozent gaben an, dass die bisherigen Maßnahmen für eine Öffnung die Planungssicherheit nicht beeinflusst oder sogar verschlechtert hätten. Zudem brauche es zukunftsorientierte Impulse durch die Politik. Neben Steuerentlastungen wie etwa durch eine höhere Obergrenze der verrechenbaren Verluste sei das vor allem ein Konjunkturprogramm, das auf Investitionen und die Verminderung des CO2-Ausstoßes zielt. „Aus der Corona-Krise darf keine dauerhafte Wirtschaftskrise erwachsen. Und auch den Klimawandel dürfen wir jetzt auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren", so Ziesemer.

Quelle: ZVEI
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ZVEI, Corona

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