Im November 2022 und März 2023 kamen erstmals zwei Kleinflächenkonzepte gemeinsam mit famila dazu – gemeinsam testet man Shop-in-Shop-Lösungen für Verbrauchermärkte bzw. Lebensmittelhändler. Dr. Stefan Müller, expert-Vorstandsvorsitzender: „Wir haben mit famila ein Kleinflächenkonzept im Test und probieren generell viel aus. Unsere eigenen Einzelhandelsaktivitäten sind aber nicht unser Schwerpunkt. Die Übergabe von Regiebetrieben und Nachfolgeregelungen im Unternehmen gehen immer vor. Die Übernahme eines Standortes durch die eWB ist immer nur die letzte Möglichkeit. Dass unser Konzept überzeugt, ist jedenfalls nicht nur das Motto unseres Geschäftsberichtes, sondern gelebte Praxis."
„Für die expert-Gruppe haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut unternehmerische Highlights und Herausforderungen die Waage gehalten", sagt Dr. Stefan Müller, Vorstandsvorsitzender der expert
Die Fakten der expert-Bilanz zum 31. März: Der Innenumsatz zu Industrie-Abgabepreisen ohne Mehrwertsteuer lag mit 2,24 Mrd. Euro 2,5 % unter dem Vorjahr. Der Außenumsatz der Gesellschafter ging um 0,8 % zurück, während der Gesamtmarkt um 4,7 % schrumpfte. Der Gesamtbonus erreichte im Geschäftsjahr 237 Mio. Euro, was einer Quote von 13,36 % des jahresbonuspflichtigen Umsatzes entspricht – im Vorjahr waren es 13,4 %. Die Eigenkapitalquote der expert SE lag bei 29,4 %. expert-Vorstand Michael Grandin: „Es gab viele Unwägbarkeiten seit dem Beginn des Krieges. Dementsprechend sind wir mit dem Geschäftsverlauf verhältnismäßig zufrieden. Die eigenen Einzelhandelsaktivitäten von expert entwickelten sich stabil, das gesamte Lagergeschäft ging nur geringfügig um ein Prozent zurück. Sowohl die hohe Gesamtbonusausschüttung als auch die weiterhin hohe Eigenkapitalquote unterstreichen die Leistungsfähigkeit der gesamten expert-Gruppe. Die Zahlen verdeutlichen, dass expert auf einem wirtschaftlich gesunden und zukunftsfähigen Fundament steht." Dazu ergänzt Müller: „Die Kostensteigerungen insgesamt sind signifikant. Es gibt keinen Bereich, der nicht nach oben gegangen ist. Das belastet natürlich den Einzelhandel, drückt aber auch auf das Konsumklima. Wir haben uns besser als der Gesamtmarkt entwickelt und auch besser als die Peergroup des vergleichbaren Handels. expert ist in allen Sortimentsbereichen besser als der Markt. In Summe sind wir mit dem Wirtschaftsjahr zufrieden."
Bei der Vermarktung setzt man weiterhin auf den expert-Multichannel-Ansatz. Dabei stößt die Verteilung der „Online-Claims" nicht auf ungeteilte Gegenliebe: Die Gesellschafter schöpfen online das Marktpotenzial ihres Einzugsgebiets (Parzelle) ab. Die Regionen in Deutschland, in denen kein expert-Standort vertreten ist, werden durch den zentralen expert-Onlineshop abgedeckt. Müller: „Unser Grundansatz im E-Commerce wird seit Jahren verfeinert. Wir versuchen dabei, den regionalen Ansatz erfolgreich fortzuschreiben: Wie schaffen wir es, in der Regionalität den Kunden dazu zu bewegen, in den Laden zu kommen. Das klappt in der Regel bis zu einer Entfernung von rund 30 Kilometern. Mit unseren knapp 400 Standorten decken wir damit die Hälfte des Gebietes in Deutschland ab. Wo wir nicht die Regionalität und die Leistungen unserer Händler anbieten können, vermarkten wir online direkt. Das tun wir in Abstimmung und im ständigen Dialog mit unseren Gesellschaftern." So wollen die experten die Regionalität und lokale Vernetzung der Standorte weiter ausbauen und im Marketing noch stärker herausstellen. Müller: „Wir sind fest davon überzeugt, dass der stationäre Fachhandel die beste Alternative für den Kunden ist." Das gelte auch mit Hinblick auf die D2C-Aktivitäten (direct-to-consumer) mancher Lieferanten. Müller: „Wir werden nicht müde, das unseren Partnern auf Lieferantenseite zu erklären."
„Unser Ziel bei expert ist es, neue Gesellschafter für unsere Kooperation zu gewinnen sowie Unternehmer, die bereits Teil der expert-Familie sind, zu halten und ihnen bei einer gewünschten Expansion unterstützend zur Seite zu stehen", so Michael Grandin, Vorstand der expert
Für das Geschäftsjahr 2023/2024 will sich die Kooperation weiter auf Endkunden und Gesellschafter fokussieren. Müller: „Das laufende Wirtschaftsjahr wird schon recht anstrengend, aber wir arbeiten in einer Branche mit vielen Innovationen. Es ist unsere Aufgabe, das den Kunden näher zu bringen und Kaufimpulse auszulösen. Gerade im Bereich Family Entertainment steckt eine Menge Innovation mit einem attraktiven Sortiment, das für Impulse sorgt und Frequenz bringt. Aber vor dem Umsatz steht immer die Aufgabe, den Kunden in den Laden zu holen. Insgesamt müssen wir gemeinsam mit unseren Lieferantenpartnern noch ein Stück weit mehr daran arbeiten, den Kunden diese Neuheiten näher zu bringen. Es kann nicht sein, dass beispielsweise die IFA-Berichterstattung wie im letzten Jahr in dem Tenor ausfällt, es gäbe kaum Neuheiten in der Branche – das Gegenteil ist der Fall!" Der Wunschzettel Richtung IFA in Berlin ist klar formuliert: Durch Öffentlichkeitsarbeit gilt es bundesweit eine optimale mediale Präsenz zu schaffen. Die IFA soll Produkte erlebbar machen und Impulse schaffen für den Handel, um den Endkunden anzusprechen. Mit einer großen Präsenz unter dem Motto „Familiy Entertainment" in Halle 7.2 und entsprechenden werbliche Aktivitäten will expert seinen Beitrag zu einer erfolgreichen IFA leisten.
So blicken die Langenhagener mit Spannung zur IFA vom 1. bis 5. September nach Berlin. Später im September steht vom 23. bis 24. dann die Hauptversammlung in Göttingen auf dem Plan. Und auch das ist kein Geheimnis: Die gemeinsame Kooperationsmesse "KOOP" mit Euronics in Berlin setzt vom 18. bis 19. Februar 2024 auf eine gemeinsame Messe – was die Lieferanten erheblich freuen dürfte ...
FOTOS+GRAFIK: EXPERT
Autor: Joachim Dünkelmann
Dieser Artikel ist am 19. Juli 2023 erstmals erschienen in "hitec news", dem 14-tägigen Branchen-Newsletter.