Vernunft hat gesiegt
Die gute Nachricht: dieser Kelch geht am Fachhandel vorbei. Bund und Länder einigten sich darauf, dass inländische Unternehmen keinen Steuerabzug für ihre Onlinewerbung bei ausländischen Großkonzernen wie Google, Facebook, Instagram befürchten müssen. „Das ist eine gute Nachricht", sagt der HDE-Steuerexperte Jochen Bohne. „Eine Quellensteuerpflicht hätte die Unternehmen erheblich belastet, zum Teil rückwirkend."
Erleichterung auch auf Seiten des BVT, der sich in den vergangenen Wochen auf politischer Ebene deutlich gegen die Rechtsauslegung der bayrischen Steuerbehörden positioniert hatte. Frank Schipper, BVT-Vorsitzender: „Es war gut, dass Verbände und Unternehmen direkt aktiv wurden. Um sich im Markt zu behaupten, haben viele Händler in den letzten Jahren ihre Onlinewerbung ausgeweitet. Diese Unternehmen nach Jahren mit unerwarteten Steuernachzahlungen zu konfrontieren, hätte zu dramatischen Marktverwerfungen geführt. Das hätte viele Unternehmen existenziell bedroht." Walter Kolbeck, BVT-Vorstand, ergänzt: „Gut, dass die heiß diskutierte Quellensteuer-Nachforderung jetzt vom Tisch ist.
Die Vernunft hat gesiegt und es war gut, direkt alle Hebel in Bewegung zu setzen. Mittelständler zu Steuereintreibern für die Finanzbehörden zu machen, wäre ein Treppenwitz der Wirtschaftspolitik gewesen."