Telekom
"Multibrand-Konzept"

Mono mag nicht jeder. Je nach Geschäftsgröße und Kundenstruktur macht die Konzentration auf einen TK-Anbieter aus Handelssicht oft keinen Sinn. Für alle Fachhändler, die in Sachen Netze und Dienste nicht nur auf einen Partner setzen, legt die Telekom jetzt konzeptionell nach. Nachdem sich der Magenta-Konzern in den letzten Jahren vorwiegend auf Exklusivpartner und das neue Fachmarktkonzept konzentriert hat, will man jetzt auch die „zweite Garde" auf Vordermann bringen. Das neue Multibrand-Konzept soll's richten.
Georg Schmitz-Axe, Leiter Telekom Partner: „Wir nehmen viel Geld in die Hand, um auch die Multibrand-Partner mit dem besten Markenauftritt auszustatten. Unser Ziel ist es, da wo die Telekom auftaucht, das beste Einkaufserlebnis der TK-Branche für die Zukunft aufzubauen." Im September 2020 gehen die ersten 5 Händler quer durch die Republik nach dem neuen Konzept als Pilotbetriebe an den Start. In 2021 soll das Multibrand-Konzept dann in der Breite ausgerollt werden. Schmitz-Axe: „Wenn wir 500 Shops umsetzen wollen, ist das nicht ganz einfach und an einem Tag zu realisieren. Aber perspektivisch wünschen wir uns, dass alle Mehrmarkenshops mitmachen." Das neue Konzept soll sowohl auf die Bedürfnisse von Mehrmarken-Shops als auch Partner mit ausschließlichem Verkauf von Telekommunikations-Produkten passen. Kernelement des Konzepts – und Selbstverständnis und Anspruch des Konzerns – ist die Platzierung der Telekom als Premium-Marke auf der Verkaufsfläche. Letztlich gehe es darum die Attraktivität der Partnershops insgesamt zu steigern. Das Verkaufsgespräch soll durch die Live-Vorführbarkeit aller Kernprodukte des Telekom-Sortiments wie z.B. MagentaTV, Magenta SmartHome und Mobilfunk zum Erlebnis werden.
 


Georg Schmitz-Axe, Leiter Telekom Partner

Die Möbel und das Shopdesign lehnen sich an das aktuell bekannte Möbel-Konzept an. Die Wiedererkennung der Marke soll so gewährleistet sein. Schmitz-Axe: „Hin und wieder muss man in Mobiliar investieren, wenn man eine markenadäquate Einzelhandelsoberfläche sicherstellen will. Die Hürde für Händler ist dabei nicht riesig und die Eingangsvoraussetzungen nicht hoch." Abgesehen von der Fläche müssen selbstredend Strom-/Netz-Anschlüsse verfügbar sein, die Möbel werden gestellt. Das Konzept ist skalierbar und kann auf die vorhandene Fläche und örtliche Gegebenheiten angepasst werden. So will man auch den letzten vom neuen Auftritt überzeugen. Schmitz-Axe: „Ich wüsste nicht, warum das einer ablehnen sollte."


Skalierbar auf alle Ladengrößen: Das Telekom Multibrand-Konzept

Apropos überzeugen: Den Außendienst hat die Magenta-Truppe im Rahmen der Neuaufstellung des Vertriebs der Telekom Deutschland ordentlich abgespeckt. Die Zahl der Regionen wurde von 6 auf jetzt 4 verringert. Man sei von einer „Gebietslogik" zu einer „persönlichen Betreuungslogik" übergegangen, heißt es. Die Qualität der persönlichen Betreuung habe sich nicht verändert, sagt Schmitz-Axe: „Wir investieren in unsere Partner und setzen nach wie vor auf Dialog und Kommunikation." Das äußert sich auch darin, dass der Händlerbeirat zeitgleich mit der neuen Regionalstruktur „angepasst" wird. Statt 16 hat er zukünftig nur noch 11 – von der Telekom bestimmte – Mitglieder. Diese habe man aus allen Formaten und Regionen als „guten Querschnitt der Geschäftsmodelle" ausgewählt. Schmitz-Axe: „Die Abstimmungszyklen werden verkürzt und gemischte Teams aus Telekom-Mitarbeitern und Partnern entstehen. Zudem wird kontinuierlich parallel an allen relevanten Handelsthemen gearbeitet, um schneller Verbesserungen zu erreichen." Das erste Treffen sprich die konstituierende Sitzung des neu besetzten Gremiums findet nach hitec-Redaktionsschluss statt ...


Neue Shopgestaltung: Eine "markenadäquate Einzelhandelsoberfläche" ist das Ziel

Den Dialog sucht der Kommunikationskonzern auch auf anderer Ebene. Nachdem die Partner-Roadshow im Frühjahr aufgrund der Pandemie ins Wasser fiel und auch zur IFA in diesem Jahr keine „Zusammenkunft" geplant ist, bereitet man ein digitales Treffen vor. Am 24. September soll es einen virtuellen Partnergipfel mit rund 2.200 Teilnehmern geben. Hier will man dann die Perspektiven und systematischen Neuerungen für den Handel rüberbringen. Schmitz-Axe: „Erstmalig holen wir die gesamte Händlerschaft an einem Ort zum gleichen Zeitpunkt zusammen – voll digital. Das gab es so noch nie und birgt ganz neue Möglichkeiten der Interaktion."

FOTOS: TELEKOM

Autor: Joachim Dünkelmann

Dieser Artikel ist am 12. August 2020 erstmals erschienen in "hitec news", dem 14-tägigen Branchen-Newsletter. Mehr Infos:

 

 

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