Philips
"Tot ziens", Hausgeräte ...

Royal Philips bricht sich einen weiteren Zacken aus der Krone. Nach Fernsehern, Audio-Sparte und Licht steht jetzt wohl auch der Bereich Elektro-Hausgeräte – zumindest größtenteils – vor dem Verkauf. Frei nach dem Motto „Es gibt immer einen Weg, das Leben besser zu machen." wähnt sich der Konzern ohne die kleinen Haushaltshelfer besser dran ...
Was es genau bedeutet, dass die Optionen für den Verkauf des Domestic Appliances Business überprüft werden, ist noch nicht ganz raus ... aber gleichbedeutend mit dem Ende für Philips-Kleingeräte ist das noch lange nicht. Wie die erfolgreiche Vermarktung von Produkten unter der Marke Philips auch ohne die Niederländer funktionieren kann, haben Anbieter wie TP Vision oder Signify bereits gezeigt.
 


Frans van Houten, Chief Executive Officer, Royal Philips

Fertig machen zum Filetieren: Zunächst wird innerhalb der Philips-Gruppe eine separate rechtliche Struktur des Geschäftsbereichs Elektro-Hausgeräte geschaffen. Dieser Prozess soll innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate abgeschlossen werden. Bei der möglichen Abspaltung geht es nicht um alle Kleingeräte, sondern die „Domestic Appliances" mit den Bereichen Küchengeräte, Kaffee, Wäschepflege und Bodenpflege. Als erfolgreiche Produkte dieser Sparte nennt Philips Airfryer XXL, Kaffeeautomaten mit LatteGo, Perfect Care Elite Dampfgeneratoren, Luftreiniger and SpeedPro Max Aqua Staubsauger. Erfolg hin oder her – für diese Sparte mit einem Umsatz von 2,3 Mrd. Euro in 2019 wird ein neuer Eigentümer gesucht.

Frans van Houten, CEO von Royal Philips: „Wir haben die Performance des Elektro-Hausgeräte-Geschäfts in den letzten Jahren signifikant verbessert, was es zu einem sehr wichtigen Bereich für Philips gemacht hat. Jedoch passt dieses Geschäft strategisch nicht in unsere Zukunft als führender Anbieter von Gesundheits-Technologie. Wir fühlen uns verpflichtet, eine gute Heimat für diesen Bereich zu finden, in der er gedeihen und weiter wachsen kann, während wir weiter in unseren Bereichen ‚Consumer Health' und ‚Professional Healthcare' expandieren und investieren." Für Mitarbeiter, Partner und Kunden der Hausgerätesparte soll ein nahtloser Übergang geschaffen werden.


Auf der IFA 2019 hoch im Kurs: Philips Domestic Appliances

Nicht betroffen von der möglichen Auslagerung ist der Geschäftsbereich Personal Health mit Mundpflege, Mutter & Kind und Körperpflege. Diese Sortimente, die man der Kernkompetenz des Konzerns (Gesundheit und Wohlbefinden) zurechnet, verzeichneten in 2019 einen Umsatz in Höhe von 3,5 Mrd. Euro – und sollen auch künftig eine wichtige Rolle im Unternehmen spielen. Van Houten: „Wir werden weiterhin in Innovationen im Geschäftsbereich Personal Health investieren." Warum ausgerechnet der Bereich Luftreinigung nicht zu „Personal Health" zählt und demnächst abgestoßen wird, bleibt offen. Viel spannender ist die Frage, wer für die Übernahme der Hausgerätesparte in Frage kommt. Hier kommen in erster Linie sowohl europäische, als auch chinesische Unternehmen in Frage ... hitec bleibt für Sie am Ball!

(FOTOS: PHILIPS)

Autor: Joachim Dünkelmann

Dieser Artikel ist erstmals erschienen in "hitec news", dem 14-tägigen Branchen-Newsletter. Mehr Infos:

 

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EK/servicegroup, Brömmelhaupt

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