IFA 2025
"Das zweite Jahrhundert"

Das Jahrhundert-Jubiläum war nur der Anfang – jetzt wird nachgelegt. Leif-Erik Lindner, CEO der IFA Management GmbH, gönnt sich keine Verschnaufpause – er zieht die Schlagzahl an. Seit Mai neu im Team: Sonja May als Director PR & Corporate Communications, verantwortlich für den kommunikativen Auftritt der Berliner Technik-Leitmesse. Die hitec-Redaktion hat mit beiden gesprochen – über Ambitionen, Aufbruchstimmung und was die IFA 2025 zum Pflichttermin für Händler macht.
hitec: Frau May, Sie sind Wahlberlinerin und waren zuletzt PR-Chefin bei Sony – was bedeutet die IFA für Sie ganz persönlich?

Sonja May: Die IFA ist für mich das Schaufenster für den aktuellen Stand der Technik – „State of the Art“ – und gleichzeitig ein Kompass für all das, was an neuen Technologien und Geräten auf uns zukommt. Aus kommunikativer Sicht ist die Messe für mich die ideale Plattform, um mit Journalisten, Medienschaffenden und Influencern in den Austausch zu treten. Und natürlich bedeutet die IFA auch: fünf Tage voller Adrenalin! Ich bin gespannt, wie viele Kilometer ich in diesem Jahr auf dem Messegelände zurücklegen werde.

Was hat Sie an der Aufgabe bei der IFA Management sofort gepackt?

May: Ich kenne die IFA schon lange – zunächst als Gast, später aus der Aussteller- Perspektive während meiner Zeit bei Sony. Jetzt freue ich mich sehr darauf, die Messe zum ersten Mal aus dem Maschinenraum heraus mitzugestalten.

Wie ist Ihr erster Eindruck?

May: Seit Mai bin ich Teil des IFA-Teams – oder wie ich es gern nenne: Mitglied im „IFA-Club“. Besonders beeindruckt bin ich vom Teamgeist hier – die Zusammenarbeit ist offen, dynamisch und gleichzeitig hochprofessionell. Die Vielfalt der Themen und Kommunikationsaufgaben begeistert mich besonders: Von Consumer Electronics über Smart Home, Mobility und Gaming bis hin zu Entertainment im Sommergarten – die IFA bleibt in Bewegung, und das macht den Reiz für mich aus.


"Wir binden verstärkt auch Content Creator ein – insbesondere mit Blick auf jüngere Zielgruppen", so Sonja May

Herr Lindner, worauf kam es Ihnen bei der Wahl der PR-Direktorin vor allem an?

Leif-Erik Lindner: Uns war vor allem wichtig, dass die neue Kollegin fachlich überzeugt und gut ins Team passt. Persönlichkeit, Branchenkenntnis und Erfahrung waren entscheidend – und genau das bringt Sonja in idealer Weise mit.

Herr Lindner, was brennt Ihnen bei der IFA jetzt besonders unter den Nägeln?

Lindner: Kommunikation spielt eine zentrale Rolle – besonders international wollen wir uns auf hohem Niveau weiterentwickeln. Dazu arbeiten wir jetzt mit einer neuen Social-Media-Agentur zusammen und planen 12 bis 15 internationale Pressekonferenzen, um mit den wichtigsten Medienpartnern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Unsere Ziele sind klar: Wir möchten die Internationalisierung und Eventisierung der Messe weiter vorantreiben, die Reichweite steigern, neue Formate wie den Retail Leader Summit etablieren und die IFA noch stärker in die Stadt hineintragen.

Die IFA hat turbulente Jahre hinter sich. Was sind Ihre drei klaren Prioritäten für 2025?

Lindner: Die IFA ist schon heute die größte Tech-Messe weltweit. Wir gehören zu den Top 3 Tech-Events weltweit – darauf sind wir stolz. Dennoch sehen wir Potenzial: Unser internationales Branding möchten wir weiter schärfen. Ziel ist es, dass die IFA 365 Tage im Jahr kommunikativ präsent ist. Wir arbeiten daran, unsere Ausstellerqualität weiter zu erhöhen und das Profil der IFA noch klarer zu definieren und medial zu platzieren.

Was ist die zentrale Erzählung, mit der Sie Marken überzeugen, Teil der IFA zu werden – oder zurückzukehren?

Lindner: Konsumenten wollen heute und auch morgen nicht nur zuschauen, sondern interagieren – und genau das ist auf einer Messe wie der IFA möglich. Marken werden zu Erlebniswelten, Communities entstehen rund um Produkte. Unsere Antwort darauf ist „Innovation for all“: Technik soll greifbar, erlebbar und im Alltag spürbar sein. Das wird auch künftig immer stärker eine Rolle spielen.

Was bringt dem Handel in diesem Jahr den größten Mehrwert – konkret?

Lindner: Wir bringen Innovation und Geschäft zusammen. Für den Handel ist die IFA 2025 die Bühne, um direkt mit Marken, Start-ups und Entscheidern in Kontakt zu treten. Der neue Retail Leaders Summit schafft genau dafür das passende Forum – praxisnah, zukunftsorientiert, vernetzt. Dazu kommt: Unsere Themeninseln bieten Orientierung in einem zunehmend komplexen Markt. Wer wissen will, was morgen verkauft wird, muss heute auf der IFA sein.

Frau May, Sie kommen aus der digitalen Plattformwelt – was kann ein Live-Event wie die IFA von Tech-Kommunikation lernen?

May: Ähnlich wie bei Unternehmen muss ein ganzjähriges Grundrauschen erzeugt werden. Was die IFA besonders macht, ist die Vielfalt der Akteure. Aussteller und Partner gehören zum Messekosmos und müssen kommunikativ eingebunden werden.

Was heißt das ganz praktisch?

May: Entscheidend ist heute der richtige Medien- und Kanalmix: Welche Zielgruppe informiert sich wo? Welche Plattformen und Formate sind relevant? Unsere Kommunikation muss genau dort stattfinden. Deshalb pflegen wir nicht nur enge Beziehungen zu Fach- und General-Interest-Medien im B2B- und B2C-Bereich, sondern binden verstärkt auch Content Creator ein – insbesondere mit Blick auf jüngere Zielgruppen.

Welche Technologie wird 2025 die größte Wucht auf dem Showfloor entfalten – für Konsumenten und für den Handel?

Lindner: Künstliche Intelligenz – in nahezu jedem Produktbereich. Von smarter Haushaltssteuerung über personalisierte Unterhaltung bis hin zu vernetzten Gesundheitslösungen: KI macht Technik intelligenter und den Alltag einfacher. Für den Handel bedeutet das: neue Use Cases, neue Geschäftsmodelle und echte Verkaufsargumente. Entscheidend ist, diese Innovationen erlebbar zu machen – und genau das tun wir auf der IFA.

Herr Lindner, wenn Sie Ihre Vision von der IFA in einem Satz beschreiben müssten – wie würde der lauten?

Lindner: Meine Vision ist, dass die strategisch wichtigsten Ankündigungen der Tech-Welt auf der IFA stattfinden.

Und sonst?

Die ganze Stadt Berlin wird IFA leben – vor Ort, online und via Augmented Reality entsteht eine 360-Grad-Erfahrung. Die IFA wird der zentrale Treffpunkt für Themen wie KI und Quantencomputing. Ähnlich wie die Münchner Sicherheitskonferenz wird sie gesellschaftlich relevant – auch außerhalb der Branche. Unser internationaler Fußabdruck – besonders in Asien und Nordamerika – wird deutlich wachsen. Und eines der wichtigsten Zukunftsthemen wird Nachhaltigkeit sein.


"Wir treiben die Internationalisierung und Eventisierung der Messe weiter voran“, so Leif-Erik Lindner

Was wäre für Sie ein echter „IFA-Moment“ 2025, bei dem Sie sagen: Genau dafür machen wir das?

May: Ein ganz besonderes Highlight sind für mich die IFA Awards, die in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen werden – ein spannendes neues Kapitel. Und natürlich der Sommergarten: Das Programm steht noch nicht komplett fest, aber es sind schon jetzt viele tolle Acts dabei. Perfekt, um einen intensiven Messetag entspannt ausklingen zu lassen.

Herr Lindner?

Lindner: Ich freue mich ebenfalls auf die IFA Awards – aber auch auf unseren neuen Content Creator Hub, der ein ganz neues Level an Interaktion und Medienpräsenz bietet. Der Retail Leader Summit ist ein weiterer Meilenstein. Und wie Sonja schon sagte: Der Sommergarten wird sicher wieder ein echtes Publikumsmagnet.

Frau May, Herr Lindner, vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Informationen finden Sie hier.

FOTOS: IFA MANAGEMENT

Autor: Steffen Kahnt

Dieser Artikel ist am 17. Juni 2025 erstmals erschienen in der Printausgabe von hitec Magazin, Ausgabe 6 / 2025.

 

Schlagwörter

IFA Berlin, IFA 2025

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