Recht auf Reparatur
"Große Fachhandelsumfrage"

Reparieren - aber wo? Das Recht auf Reparatur wirft viele Fragen auf. Das Institut für Handelsforschung (IFH KÖLN) führt im Auftrag von BVT und Wertgarantie aus diesem Grund eine groß angelegte Umfrage durch. Jetzt gestartet ist die Fachhandelsumfrage - ein wichtiger Teil der Studie.
Wer soll’s denn machen und wer bezahlt es? Die Vorgaben der europäischen Richtlinie zum Recht auf Reparatur stellen die Branche vor Herausforderungen. Doch auch bei der Umsetzung in nationales Recht kann noch so Einiges schief gehen. Oft genug gehen die deutschen Gesetze über die Vorgaben aus Brüssel hinaus. Es braucht Klarheit, wie und mit welchen Maßnahmen man die Reparaturbereitschaft der Deutschen steigern kann. Deshalb haben der Handelsverband Technik (BVT) und die Wertgarantie das IFH KÖLN mit einer Studie beauftragt, die den Status quo im deutschen Reparaturgeschehen erfasst. Der erste Teil, die Verbraucherbefragung, ist bereits im vollen Gange. Jetzt startet die Fachhandelsbefragung, bei der möglichst viele Handelsunternehmen zur Teilnahme motiviert werden sollen.
 


„Überzeugen können wir nur durch Fakten. Deshalb ist die Umfrage so wichtig - machen Sie mit!“, fordert der BVT-Vorsitzende Frank Schipper seine Fachhandelskollegen auf

Verzerrtes Bild
Die bisherigen Fördermaßnahmen des Bundes lassen Brancheninsider zweifelnd zurück. Die finanzielle Förderung von Reparatur Cafés stößt in Handel und Industrie jedenfalls nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Es gibt gute Gründe, die professionelle Instandsetzung der Laien-Reparatur von strom- und wasserführenden Elektrogeräten vorzuziehen. „Wir stehen vollkommen hinter dem Ziel, die Reparatur zur fördern und so die Nutzungsdauer von Geräten zu verlängern und damit die Umwelt zu schonen“, so der BVT-Vorsitzende Frank Schipper. „Aber nicht auf Kosten der Sicherheit und zu Lasten der gewerblichen Wirtschaft.“ Aufklärung tut Not – und dabei kann die IFH-Umfrage helfen.


„Reparaturen vereinfachen und dadurch Elektroschrott reduzieren – auch WERTGARANTIE unterstützt die Ziele der neuen EU-Richtlinie. Doch welche Folgen ergeben sich konkret für Handel und Kundendienste? Dies werden wir mit unserer Studie zum Recht auf Reparatur untersuchen – gerade im Hinblick auf ein kompetentes und flächendeckendes Reparaturangebot“, stellt Konrad Lehmann, Wertgarantie-Vorstand fest

Mitmachen zahlt sich aus
Was ein „angemessener“ Reparaturpreis ist und welche Ersatzteilpreise „abschreckend“ sind, lässt die Richtlinie ebenso offen, wir die Frage nach einer „angemessenen“ Reparaturdauer. Gleichzeitig ist eine Steigerung der Kosten für die Branche zu erwarten: Bürokratie, Ersatzteilbevorratung, Reparaturdatenbank und Co. kosten Geld, das letztendlich der Konsument bezahlen muss. Wie soll also das Ziel, Reparaturen zu vereinfachen und das Reparaturvolumen zu steigern, erreicht werden? Und welchen Teil kann und will der Fachhandel dazu beitragen? Die Umfrageergebnisse werden es zeigen.


„Mit unserer 360 Grad-Umfrage beleuchten wir die Perspektiven aller Beteiligten und schaffen ein Gesamtbild – und zwar vom Kunden über den Fachhandel bis zum Hersteller“, so Handelsexperte Dr. Ralf Deckers vom IFH KÖLN

Fachhändler aufgepasst! Hier mitmachen bei der Umfrage zum Recht auf Reparatur!

FOTOS: BVT, WERTGARANTIE, IFH KÖLN

Autor: Joachim Dünkelmann

Dieser Artikel ist am 4. Februar 2025 erstmals erschienen in der Printausgabe von hitec Magazin, Ausgabe 1-2 / 2025.

 

Schlagwörter

BVT, Wertgarantie, IFH KÖLN, Recht auf Reparatur

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