IFA-Nachlese
"Neustart für die Branche"

Das war keine normale IFA. Aber sie markierte vom 3. bis 5. September in Berlin einen Neuanfang: Die Technik-Branche erwacht aus ihrem „Dornröschenschlaf", trifft sich persönlich und präsentiert sich wieder der Öffentlichkeit. Bei allen Haken und Ösen: Die Medienwirkung der IFA Special Edition schafft Kaufanreize bei den Konsumenten und liefert wertvolle Impulse für die Saison. Diese (Haupt-) Aufgabe hat sie mit Bravour erfüllt!
Und so dürfen die Macher von IFA-Veranstalter gfu Consumer & Home Electronics und Messe Berlin stolz sein, denn sie haben in wenigen Wochen ein vollkommen neues Veranstaltungsformat aus dem Boden gestampft, das seinen Zweck erfüllt. Persönlich vor Ort und digital im IFA Xtended Space, der neuen virtuellen Plattform der IFA. hitec zieht eine erste Bilanz.
 


Kai Hillebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics

Der Mut zur Durchführung der IFA als „Hybridveranstaltung" wurde nach Überzeugung der gfu mit einer erfolgreichen Veranstaltung belohnt. Die Corona-bedingten täglich wechselnden Rahmenbedingungen wurden gemeistert. Kai Hillebrandt, gfu-Aufsichtsratsvorsitzender: „Wir waren sehr gespannt, wie es ausgeht, denn trotz aller Vorbereitungen waren noch viele Fragen offen. Im Ergebnis war die IFA nicht nur erfolgreich, sondern ist auch ein Signal für andere Messen in aller Welt, wie man in diesen Zeiten Messe machen kann. Wir haben neue, digitale Wege geschaffen, die bleiben werden. Aber sie werden den persönlichen Kontakt in Zukunft nicht ersetzen, sondern ergänzen." So sehr virtuelle Komponenten in Pandemie-Zeiten wichtig seien, gehe nichts über den menschlichen Kontakt. Hillebrandt: „Unser Ziel für die IFA 2021 wird sein, die traditionellen Stärken der IFA, viele Innovationen mit noch mehr Menschen an einem Platz zusammenzubringen, mit den Erfahrungen der IFA 2020 Special Edition zu einem robusten Zukunftsformat zu verbinden."


Jens Heithecker, IFA Executive Director

Vor allem die zahlreichen Keynotes und Präsentationen im Rahmen der mehrtägigen IFA Global Press Conference haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Pressekonferenzen der teilnehmenden – großen und kleinen – Anbieter haben erfolgreich die Brücke zwischen Marken und Medien geschlagen. Jens Heithecker, IFA Executive Director: „Innovation braucht Publicity, heute mehr denn je. Wir haben ein wichtiges Signal in die Welt gesendet: ‚Tech is back'! Mit 6.100 Besuchern live und 78.000 virtuell haben wir 150 Unternehmen eine wirkungsvolle Plattform gegeben. Im nächsten Jahr wollen wir die IFA wieder auf voller Fläche ausrollen. Wir hatten noch nie so früh ein so großes Interesse an der Ausstellung. Schon jetzt sind 60 % der Fläche für die IFA 2021 ausgebucht. Das zeigt uns, wie wichtig diese Plattform der Branche ist." Die Innovationsplattform „Shift Mobility meets IFA Next" war mehr als ein Achtungserfolg. Und die IFA Business, Retail & Meeting Lounges haben live und in Farbe bewiesen, dass sich auch unter Corona-Bedingungen Marken und Einzelhändler in einer sicheren und persönlichen Atmosphäre für Geschäftsabschlüsse treffen können. Dirk Koslowski, IFA Director: „Die Organisation dieser Special Edition war wirklich eine Herausforderung. Wir mussten flexibel und sehr detailliert sein. Gerade der digitale Teil der IFA war ein enormes IT-Projekt, dass wir in sehr kurzer Zeit umsetzen mussten – damit alle die, die aufgrund Reisebeschränkungen nicht körperlich da sein dürfen, trotzdem teilnehmen können."


Dirk Koslowski, IFA Director

Am Ende der IFA präsentierten die Macher noch ein besonderes Bonbon. Durch die Partnerschaft mit der Berlin Photo Week (BPW) soll ab 2021 das Produktsegment „Imaging" verstärkt werden. Heithecker: „Die Berlin Photo Week 2021 startet einige Tage vor der IFA und läuft dann parallel. In Partnerschaft mit der IFA wird die BPW zur Heimat für alle Fotoenthusiasten." So findet die Veranstaltung mit ihrem „Fun Place" als Zentrum der Veranstaltung und ihren zahlreichen über die Stadt verteilten „Satelliten" weitgehend parallel zur IFA 2021 statt. Die Teilnehmer sollen vom Besuch beider Veranstaltungen – also auch der IFA – profitieren können. Wolfgang Heinen von der Berlin Photo Week: „In ihrer Mischung aus Foto-Aktionen, Community-Erlebnis, Inspiration durch Kunst und Kultur, die Schaffung unwiederbringlicher Momente, der Nutzung von Partnerschaften weit über die Fotografie hinaus und ihrer medialen Präsenz, ist die BPW das Eventformat, das die Imagingbranche ins Zentrum der gesellschaftlichen Wahrnehmung bringen soll." Schon im zweiten Jahr in 2019 lockte die „Foto-Woche" mehr als 30.000 Besucher an. Vor allem junge Fotoenthusiasten, Smartphone-Nutzer, Spiegelreflex-Fans sowie Profis soll das Event damit auch an die IFA heranführen. Das findet beim Veranstalter volle Rückendeckung, so Hillebrandt: „Die IFA entwickelt sich permanent weiter. Es ist der folgerichtige Schritt mit voller Unterstützung der Gesellschafter der gfu."


Kleiner als sonst, aber nicht weniger stilvoll: Der IFA-Empfang am Eingang Süd der Messe Berlin

So markierte die IFA für die Branche einen Meilenstein zurück zur Normalität. So lohnt es sich, schon jetzt den Termin für die (um einen Tag verkürzte) nächste IFA von Freitag, den 3. bis Dienstag, den 7. September 2021 zu notieren.

FOTOS: MESSE BERLIN

Autor: Joachim Dünkelmann

Dieser Artikel ist am 9. September 2020 erstmals erschienen in "hitec news", dem 14-tägigen Branchen-Newsletter. Mehr Infos:

 

 

Schlagwörter

IFA, Messe Berlin, gfu

Teilen