Global stärker nachgefragt wurden Produkte, die das Leben leichter machen und der Dauerbrenner „Wohlbefinden". Die Logik dahinter: Wer zuhause sitzt und sich Sorgen macht, dem ist Komfort und Gesundheit doppelt wichtig. So hat sich beispielweise das Umsatzvolumen bei Küchenmaschinen im Zeitraum Mai bis Juli 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt. Wer mehr daheim kocht, braucht mehr Geschirr, deshalb legten Geschirrspüler um 16 % Umsatz zu. Das Volumen mit Luftreinigern bzw. -befeuchtern stieg von Mai bis Juli weltweit um 20 %. Waschmaschinen mit Dampffunktion sind dank Abtötung von Bakterien und Viren ebenfalls der Renner und legen um 32 % im Wert zu. Kleingeräte werden in diesem Jahr vielleicht sogar ein zweistelliges Wachstum schaffen. Der Haben-Wollen-Effekt rückt als Kaufargument laut den Nürnberger Marktforschern derzeit allerdings in einigen Bereichen in den Hintergrund – was „gebraucht" wird, bestimmt das Geschäft der Branche. Das neue Spielzeug für die Westentasche – das Smartphone – kann derzeit warten, der Umsatz geht um 6 % zurück. Gleichzeitig wächst jedoch das Geschäft im Bereich IT/Office – der Zwang zu Home Office und Home Schooling lassen grüßen.
"Widerstandsfähig und innovationsstark" ist die Home-Eletronics-Branche laut Kai Hillebrandt, gfu-Aufsichtsratsvorsitzender
Bange machen gilt nicht? Durch die Digitalisierung und den Aspekt, dass sich Verbraucher während der Hochphase der COVID-19 Pandemie verstärkt zuhause aufhielten, stieg vor allem die Nachfrage nach Produkten für die eigenen vier Wände. Nach den ersten 6 Monaten des Jahres sah es für die Branche noch nicht ganz so positiv aus. Hier errechnete die GfK noch einen Rückgang weltweit um 5,8 %. Aber der Trend geht aufwärts, so Kai Hillebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics: „Die Home-Electronics-Branche hat sich während der Corona-Pandemie als sehr widerstandsfähig erwiesen. Mit rund sechs Prozent fiel der weltweite Umsatzrückgang in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zu anderen Branchen sehr moderat aus. Gründe dafür sind die Innovationskraft und die Tatsache, dass der Sektor Home Electronics eine Vielzahl von technischen Produkten für den Bereich stay@home anbieten kann, die in der Krise verstärkt nachgefragt wurden: Von Geräten für das Home Office und Home Schooling bis hin zu Produkten für Unterhaltung, Essenszubereitung, Reinigen, Waschen – sowie für Gesundheit und Wohlbefinden." So sind work@home, entertain@home und eat@home die Schlagworte, um die sich die Branchenwelt zum Saisongeschäft drehen soll.
GRAFIK: GFK; FOTO: GFU
Autor: Joachim Dünkelmann
Dieser Artikel ist am 21. Oktober 2020 erstmals erschienen in "hitec news", dem 14-tägigen Branchen-Newsletter. Mehr Infos: