Händler-Story
Alle Achtung, Foto-Wolf!

Prosperierende Geschäfte im Fotofachhandel sind heute eher eine Seltenheit. Umso bemerkenswerter, dass Foto Wolf aus Dresden seit 80 Jahren eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte schreibt. hitec gratuliert zum Jubiläum und hat einmal hinter die Kulissen von Dresdens ältestem Fachhandelsgeschäft geschaut.
Erfolgsformeln sind nicht zwangsläufig höhere Mathematik. Es reichen mitunter ganz einfache Gleichungen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Zum Beispiel, dass die Summe aus ehrlicher Beratung und technischer Kompetenz einen zufriedenen Kunden ergibt. Für Rico Wolf, Inhaber und Geschäftsführer von Foto Wolf, ist diese Art zu rechnen Geschäftsgrundlage: „Wir wollen jeden Kunden, der zu uns kommt, wiedersehen. Das geht nicht, wenn man mit der Brechstange verkaufen will. Stattdessen muss man den Leuten zuhören und die individuellen Bedürfnisse herausfinden."

Kein Weg zu weit

Nach dieser Strategie hat bereits Vater Steffen das Foto-Fachgeschäft an der Bautzener Straße jahrzehntelang geführt – mit durchschlagendem Erfolg. Egal, ob ambitionierter Amateur, Semi-Profi oder Berufsfotograf: in der Region Dresden ist Foto Wolf eine nicht weg zu denkende Institution. Und der gute Ruf reicht sogar noch viel weiter. Frei nach dem Motto: „Für einen Besuch bei Wolf ist kein Weg zu weit" reist auch immer wieder Kundschaft aus der Lausitz oder den Grenzgebieten zu Polen an. Das liegt zum einen am breiten Markenportfolio, dass das Geschäft bedient. Auf über 100 Quadratmetern Ladenfläche sind die Top-Produkte aller wichtigen Hersteller ausnahmslos verfügbar, zusätzlich gibt es ein ausgewähltes Sortiment an nützlichem Zubehör für jeden erdenklichen Anwendungsbereich.

Ein Anlaufpunkt für Jung und Alt: Foto-Wolf ist als Institution in Dresden nicht wegzudenken 

Als weiterer Kundenmagnet haben sich zudem die vielen spezifischen Workshops und Lehrgänge erwiesen. In regelmäßigen Abständen führt der Dresdener Foto-Spezialist in seinem eigenen Studio kleine aber feine Events für seine Kunden durch. Teilweise zu fotografischen Sachthemen, aber auch zu Modell- oder Hersteller-spezifischen Inhalten. „Innerhalb unserer Kundschaft gibt es verschworene Hersteller-Communities, deshalb macht es Sinn, dass man auch mal einen reinen Canon- oder Sony-Workshop macht", erklärt Wolf.

Spezifische Services

Die fachkundige Kundschaft sei zwar anspruchsvoll, aber auch sehr treu. Damit sich daran nichts ändert, gilt im Laden ein kulanter Umgang. „Unter bestimmten Umständen nehmen wir im Rahmen eines Neukaufs auch gebrauchte Geräte in Zahlung. Außerdem verleihen wir auch Geräte, wenn Not am Mann ist. Beispielsweise wenn einem Profi die Ausrüstung abhandengekommen ist, und er für einen Einsatz schnell Ersatz braucht", so Wolf. Ein weiterer Pluspunkt: In Zeiten, in denen sich gerade viele große Flächenmärkte als Dienstleistungswüsten erweisen, bietet das Team um Rico Wolf auch komplexe Services. Zum Beispiel Reparaturarbeiten oder Sensor-Reinigungen. Möglich machen dies gut geschulte Mitarbeiter, die sich bis ins letzte Detail mit den Geräten und der Technik auseinandersetzen. „Wir sind eben kein Geschäft für klassisches Laufpublikum", verrät Wolf. „Wir sprechen eine Zielgruppe an, die für ihr Hobby oder den Beruf sehr viel Geld ausgibt. Entsprechend sind auch unsere Services ausgerichtet."
Das besondere Know-how und kundenorientierten Herangehensweise haben dem Unternehmen aus dem nahe der Elbe gelegenden Stadtteil Weißer Hirsch einen festen Kundenstamm gebracht, der auch über digitale Medien sorgfältig gepflegt wird. Newsletter und eine stets aktuell gepflegte Webstite gehören genauso zum Marketing-Arsenal wie ein eigener Facebook-Auftritt. Am wichtigsten sei aber weiterhin die Mundpropaganda. Rico Wolf: „Nichts ist so wichtig, wie ein zufriedener Kunde, der uns weiterempfiehlt. Das hat sich auch in 80 Jahren nicht geändert."

Wie die Zeit vergeht: Das erste Ladenlokal von Foto Wolf

Bewegte Historie

Im Frühjahr 1939 entschloss sich Herbert Wolf zur Übernahme eines bestehenden Fotogeschäfts in dem ehemaligen Kurort und Dresdner Vorzeigestadtteil „Weißer Hirsch". Den Wirrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit zum Trotz konnte der Händler seinen Laden auch in der DDR stets am Leben halten und ihn 1972 an seinen zweiten Sohn Steffen übergeben. Dieser verstand es auch angesichts von Warenknappheit und Materialmangel die Geschäfte sukzessive auszubauen und den Namen „Foto-Wolf" auch über die Stadtgrenzen von Dresden zu etablieren. Mit dem Mauerfall gelang es Steffen Wolf dann komplett neue Märkte zu erschließen. Er wurde unter anderem der erste offizielle Nikon-Vertragshändler in Dresden und konnte 1992 neue, deutlich größere Geschäftsräume an der Bautzner Landstraße eröffnen. In diesen Räumen ist Foto-Wolf, das älteste Foto-Fachgeschäft der Stadt, bis heute zuhause. Mittlerweile wird das Unternehmen von Steffen Wolfs Sohn Rico in der dritten Generation geführt, beschäftigt sechs Mitarbeiter und ist Anlaufstelle für Foto-Enthusiasten aus der ganzen Region.

(ALLE FOTOS: FOTO WOLF)

Autor: Jan Ritterbach

 

Schlagwörter

Händler-Story, Fotofachhandel, Fotoindustrie, BVT

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