Editorial
Bange machen gilt nicht!

hitec-Chefredakteur Jan Ritterbach schaut trotz kritischer Bestandsaufnahme nach vorne und sieht Chancen für diejenigen, die ihr Kämpferherz jetzt unter Beweis stellen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten – und umgekehrt: die ambivalente Lage in unserer Branche lässt sich aktuell wohl kaum besser beschreiben. Auf der einen Seite beeindruckt, wie kraftvoll viele Hersteller in dieser aktuell schwierigen Lage hinter dem Fachhandel stehen und ihre Partner mit individuellen Aktio- nen und Paketen unterstützen. Exemplarisch dafür ist etwa die #kauflokal-Kampagne von Metz, die ein tolles Signal an den Handel gesendet hat und auf die wir in der aktuellen Ausgabe gerne nochmal näher eingehen. Parallel dazu wurden von Seiten der Politik erste Restriktionen bezüglich der Öffnung von Verkaufs- flächen gelockert und auch die Produktion geht vielerorts – beispielsweise bei Miele oder Amica – wieder los. Ebenfalls positive Signale sendet die gfu, die davon ausgeht, dass viele große Anschaffungen im Technik-Bereich von den Kunden nur aufgeschoben wurden und nach der Pandemie mit einer spürbaren Marktbelebung zu rechnen sei.

LEH verhält sich unsportlich

Dass dennoch keine wirkliche Aufbruchstimmung herrscht, hängt mit der unsicheren langfristigen Perspektive zusammen. Noch ist schließlich völlig unklar, wann Läden aller Größenordnungen wieder öffnen dürfen und vor allem wann die Kunden sich auch wieder in Konsumlaune in die Geschäfte trauen. Ein zusätzliches Ärgernis ist es, dass Handelsketten aus dem LEH den Shutdown des Technik-Handels aufgrund unzureichender rechtlicher Regelungen dazu genutzt haben, um in dieser Zeit mit Unterhaltungselektronik ein gutes Geschäft zu machen – und vielen Fachhändlern den Neustart zusätzlich erschweren. Wenn dann auch noch die IFA als Leitmesse und Epizentrum der Branche bekannt geben muss, in diesem Jahr nur in einer äußerst abgespeckten Version stattfinden zu können, weil das Land Berlin bis Oktober alle Veranstaltungen jenseits der 5.000 Besucher verbietet, springt nur schwer Optimismus über.

Beratung, Präzision und Empathie

Nichtsdestotrotz: Bange machen gilt nicht. In dieser Zeit ist Kämpferherz gefragt. Und eine gute Selbstreflexion. Denn die Frage, warum die Menschen in die Fachhandelsgeschäfte gehen sollten, muss heute plausibler denn je beatwortet werden. Know-how in der Beratung, Präzision in der Warenauswahl und Empathie in der Kundenansprache sind die geschäftskritischen Faktoren, die künftig über Wohl und Weh entscheiden werden. Die hitec-Redaktion drückt Ihnen bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen ganz fest die Daumen.

Das wichtigste aber: bleiben Sie gesund!

Herzlichst Ihr
Jan Ritterbach

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