Brömmelhaupt-Geschäftsführer Robert Drosdek: "Ganz grosses Kino" in Bielefeld
Von Seiten der EK schließt sich mit dem Großhändler eine Lücke: Sowohl in der bestehenden Händlerschaft als auch bei potenziellen Neumitgliedern war das fehlende Angebot von Unterhaltungselektronik im „Warenkorb" bislang eine offene Flanke. EK-O-Ton: „Die Zusammenarbeit eröffnet den Händlern die Möglichkeit, attraktive Exklusivgeräte vieler bekannter A-Marken wie z. B. Samsung, Panasonic, Metz und Grundig sowie viele Hifi-Fabrikate in ihre Fachgeschäftssortimente zu integrieren und über die EK zentral abzurechnen." In der Praxis legt Brömmelhaupt interessierte EK-Händler mit Kundennummer an, die Abrechnung erfolgt aber über die Zentralregulierung der Kooperation, Delkredere inklusive. Jochen Pohle, Bereichsleiter EK Home: „Diese Verbindung wird nicht nur unseren derzeitigen Anschlusshäusern zugutekommen. Wir freuen uns auch auf neue Unternehmer, die bereits im Bereich Consumer Electronics unterwegs und an der Erweiterung ihres Angebots mit unseren Sortimenten interessiert sind." Im Klartext: Abwerbung bei anderen Verbundgruppen. In der künftigen Zusammenarbeit sieht der EK Vorstandsvorsitzende Franz-Josef Hasebrink noch viel Potenzial: „Wir werden in der nächsten Zeit alle möglichen Spielarten der Kooperation mit Brömmelhaupt ausloten. Wir werden eine sinnvolle Arbeitsteilung definieren und gemeinsame Lösungen für die Händler vor allem auch mit Smart Home-Konzepten finden. Es gibt auch viele CE Händler, die sich in Richtung Hausgeräte orientieren. Außerdem schaffen wir durch die Erweiterung um Consumer Electronics Nachfrage für unser electroplus-Konzept bei neuen Händlergruppen."
Alle profitieren?
Soweit klingt alles nach „win-win". Doch neben der Neumitgliedergewinnung und Sortimentserweiterung für EK sowie der Kundenstammvergrößerung für Brömmelhaupt sind weitere Spielarten möglich. Was wäre, wenn Brömmelhaupt-Kunden bei der EK einkaufen – und auch dortige Dienstleistungsangebote möglicherweise bis hin zu Shopkonzepten nutzen würden? Könnten die beiden Betriebstypenkonzepte „Wir lieben Technik" von Brömmelhaupt und „electroplus / küchenplus" der EK/servicegroup voneinander profitieren? Wie verträgt sich die neue strategische Partnerschaft mit der Großhandelsgruppe Weltfunk, in der Brömmelhaupt Mitglied ist – und damit letztlich mit der Fachhandelskooperation telering? Auf Lieferantenseite stellt sich die Frage, was künftig mit „doppelt" gelisteten Lieferanten passiert? Kauft der EK-Händler möglicherweise Elektrogeräte künftig bei Brömmelhaupt ein, die aber über EK zentralreguliert werden – oder umgekehrt? Auf die Antworten darf man gespannt sein.
Im Bild von links: Martin Richrath, Franz-Josef Hasebrink (Vorstände EK/servicegroup), Giovane Élber und Susanne Sorg (Vorstand EK/servicegroup)
Im Rahmen der Frühjahrsmesse EK Live hatten die Bielefelder mit rund 3.000 Besuchern und 250 Industriepartnern auch andere Gründe zum Feiern. Neben dem 95. Geburtstag der Genossen, freute sich das Management über den Zuschlag für die Intersport-Lizenz in UK und Irland, von der man sich weiteres Wachstum verspricht. Denn die vorläufige Bilanz des Jahres 2019 präsentierte sich „zufriedenstellend". Während sich die Mitgliederzahl nur leicht auf 2.005 verringert hat, ging der Umsatz um 5,5 % auf 2,3 Mrd. Euro zurück. Maßgeblicher Grund war der Abschied einer niederländischen Möbelverbundgruppe: Bereinigt um diesen Sondereffekt legte der Umsatz der Gruppe um 2,1 % gegenüber Vorjahr zu. Hasebrink: „EK ist auch im 95. Jahr ein Unternehmen in ständiger Entwicklung. Mit Fokus auf die Bedürfnisse von Endverbrauchern und Handelspartnern entwickeln wir unsere digitalen Leistungen und unsere Shopkonzepte konsequent weiter. Die positive Entwicklung vieler unserer Mitglieder zeigt uns, dass wir mit dieser Strategie richtig liegen."
(FOTOS: EK / BRÖMMELHAUPT)
Autor: Joachim Dünkelmann
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