Am bundesweiten Thementag haben sich die Radiowellen von ARD und Deutschlandradio beteiligt. Es liefen Service-Beiträge, Interviews mit Experten und unsere Hörerinnen und Hörer hatten Gelegenheit, ihre Fragen zum digitalen Radiostandard zu stellen. Dabei ging es um die Programme, die Netzabdeckung beim Empfang und – mit Blick auf den ab Ende nächsten Jahres bevorstehenden verpflichtenden Einbau von digitalen Radioempfangsmöglichkeiten in Neuwagen – auch um die Frage, wie Autoradios auf DAB+ Empfang nachgerüstet werden können.
Brigitte Busch freut sich über die weiterhin steigende Relevanz von DAB+ (Foto: mdr/DAB+)
Für Ende November ist die nächste Aktion geplant – was genau haben Sie in diesem Zeitraum vor?
Vor Weihnachten bewerben ARD, Deutschlandradio und private Anbieter den digitalen Radiostandard bundesweit im Zeitraum vom 25. November bis 8. Dezember in ihren Medien. Zu der crossmedialen Kampagne gehören TV-Spots und Trailer in den Radioprogrammen, aber auch Print- und Onlinewerbung. Außerdem gibt es Aktionen, etwa mit verschiedenen Geräteherstellern auf dabplus.de. Ziel der aufmerksamkeitsstarken Kampagne ist es, die Bekanntheit von DAB+ beim Publikum zu steigern und zugleich umfassend zu informieren, um sich beim Kauf eines neuen Radios – ob zuhause oder im Auto – nach den eigenen Bedürfnissen zukunftssicher auszustatten. Immer mit dabei: Unser DAB+ Logo, das für schnelle und klare Wiedererkennbarkeit sorgt.
Man hört immer wieder, dass DAB+ mittlerweile eine größere Bedeutung für die Kunden einnimmt. Gibt es dazu Zahlen?
Dass DAB+ auf dem Vormarsch ist, zeigt der aktuelle Digitalisierungsbericht der Medienanstalten: Fast ein Viertel der Bevölkerung kann inzwischen Radio über die digitale Terrestrik empfangen, wobei der Zuwachs mit über 30 Prozent im letzten Jahr mehr als doppelt so hoch war wie in den Vorjahren. Auch beim Empfang im Auto wird immer stärker auf den digitalen Hörfunk gesetzt. Es gibt über zwei Millionen DAB+-Autoradios mehr als noch 2018, fast die Hälfte aller Neuwagen wird inzwischen bereits mit DAB+-Radios ausgeliefert. Und nicht zuletzt an den steigenden Absatzzahlen lässt sich die zunehmende Relevanz von DAB+ ablesen. Die steigende Verbreitung und auch Beliebtheit von DAB+ gehen wiederum einher mit einer stetig wachsenden Programmvielfalt. Es gibt bereits rund 260 regional unterschiedlich empfangbare DAB+-Programme in Deutschland, davon 65 exklusiv digital verbreitet. Die bundesweite Netzabdeckung liegt inzwischen übrigens bei 98 Prozent der Fläche und soll bis 20021 Vollversorgung erreichen.
Mit Anzeigen und jeder Menge weiterer Kommunikationsmaßnahmen werden die Endkonsumenten auch in den kommenden Wochen wieder für das Thema DAB+ sensibilisiert (Foto: mdr/DAB+)
Ein großes Thema auf der IFA war 5G. Warum hat DAB+ auch in Zeiten von 5G seine Berechtigung?
Weil 5G keine Radiotechnologie sein wird, sondern für spezielle Bedürfnisse der Industrie, etwa im Bereich von KI, ausgebaut wird. Neue Technologien inspirieren und verleiten den ein oder anderen zum Träumen. Aus Marketingperspektive richtet sich das Augenmerk auf die Konsumenten und Marktpartner. Für unsere Radiohörerinnen und Hörer zählt im Alltag vor allem, dass sie „ihr" Radioprogramm möglichst überall in guter Qualität hören können. Dies gelingt nur über eine Netzabdeckung bis in den letzten Winkel der Republik – was 5G nicht erreichen wird – und für die Hörfunkübertragung geeignete Übertragungswege. Auch da punktet DAB+. 5G bietet derzeit keinen vergleichbaren Broadcast-Standard für den Hörfunk. Dieser braucht sehr gute Flächenversorgung, einen niederschwelligen Zugang zum Teilnehmer und kalkulierbare Kosten für den Anbieter. Für die Radioverbreitung wäre 5G viel zu teuer.
Was raten Sie dem technischen Einzelhandel, um von DAB+ noch besser zu profitieren?
Wer jetzt seine Kunden gut beraten will, sollte auf DAB+ Qualität setzen. Als Informationsquelle empfehle ich die Website dabplus.de. Hier finden Händler über umfassende Informationen und Senderlisten für Ihre Verkaufsregionen auch Info-Flyer unser Markenlogo und Werbematerialien zum Abruf oder Bestellen.
Frau Busch, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Redaktion: Jan Ritterbach